Georgia on my mind – vom Jazz-Standard zum Welthit

Im Jahr 1930 hatte der bis dahin nicht wirklich erfolgreiche Komponist Hoagy Carmichael eine Idee: Er wollte für seine Schwester „Georgia“ einen Song schreiben. Damals lebte Carmichael in einer Art Wohngemeinschaft in New York. Zimmergenosse war der Textdichter Stuart Gorrell, der scheinbar von Carmichaels Schwester recht begeistert war. Er schrieb den Text.

Der Song war relativ schnell komponiert, also ging Carmichael Klinken putzen. Heisst: Er wurde bei Verlagen vorstellig, die seinen Song veröffentlichen sollten. Er wurde fündig und noch im gleichen Jahr, am 15. September 1930, nahmen sie den Song in den RCA Victor Studios an der 155 East 24th Street in Manhattan zum ersten mal auf. Am Kornett der damals schon legendäre Bix Beiderbecke.

Als Hoagy Carmichael den Song beim US Copyright Office anmeldete, ging irgendwie Stuart Gorrell als Textdichter nicht in die Unterlagen ein. Carmichael sorgte aber zeitlebens dafür, dass Gorrell Tantiemen erhielt.

Die sehr biedere, jazzige Aufnahme von 1930 bewirkte nicht viel. Erst im Jahr 1960 sollte sich das ändern.

Ray Charles und „Georgia on my mind“

Die Plattenfirma ABC war nicht begeistert, als Ray Charles ein Album mit Country & Western Songs aufnahm. Doch Ray Charles hatte ein gutes Gefühl, Blues und Country mit einem großen Streichorchester aufzunehmen. Er verwandelte „Georgia on my mind“ in einen Welthit, der bis heute zu den Standards im Jazz und im Blues gehört.

Im Jahr 1979 ernannte die Generalversammlung des Staates Georgia die Version von Ray Charles zur offiziellen Staatshymne . “Georgia on My Mind” wurde zweimal in die Grammy Hall of Fame aufgenommen .1993 für die Aufnahme von Ray Charles aus dem Jahr 1960 auf dem Label ABC-Paramount. Die zweite Aufnahme erfolgte 2014 für die frühere Aufnahme von Hoagy Carmichael and His Orchestra aus dem Jahr 1930 auf dem Label RCA Victor.

Songtext

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