Songstory:
Der Pianist Meade Lux Lewis aus Chicago hat diesen Klassiker im Boogie Piano komponiert. 1927 hat er ihn zum ersten Mal aufgenommen, doch die Single verkaufte sich nicht gut. Erst Ende der 1930er Jahre, als der Boogie Woogie durch das Konzert “From Spirituals to Swing” in Amerika populär wurde, griffen auch die bekannten Orchester der Zeit den Song auf und spielten ihre Cover-Versionen. Das trug maßgeblich zum Erfolg des Honky Tonk Train Blues bei. Noch heute gehört es zum guten Ton eines jeden Boogie Pianisten, eine gute Version spielen zu können.
Wie aber kam es dazu, dass dieser Song zur Hymne aller Boogie Pianisten avancierte?
Rein pianistisch gesprochen hat der Honky Tonk Train Blues alles, was Boogie Piano braucht. Nur den Namen nicht. Der wurde ja bekannterweise erst 1928 von Pinetop Smith zum ersten Mal verwendet. Meade Lux Lewis spielt ein normales, 12-taktiges Blues-Schema. Er dreht aber aber Bassfigur in der linken Hand um und spielt quasi die 2. Umkehrung der Akkorde. Das verleiht dem Song einen rollenden, an einen Zug erinnernden Rhythmus. Auch die Riffs, Licks und Patterns, die Meade Lux Lewis eingebaut hat, basieren auf den Geräuschen, die ein Zug macht, wenn er z.B. durch einen Wald, über eine Wiese, eine Brücke oder einen Hügel hinauf fährt.
Warum Meade Lux Lewis diesen Song der Eisenbahn und den Dampfloks gewidmet hat? Wir werden es wohl nie wirklich genau wissen. Es unterschiedliche Theorien, Geschichten und Anekdoten darüber. Ist aber auch egal.
Fakt bleibt, dass der Honky Tonk Train Blues ein genialer Song im klassischen Boogie ist und bleibt.